Der Malerweg durch die sächsische Schweiz
- Marion Schmitt
- Feb 9, 2024
- 11 min read
Anreise
An einem Samstag Ende März geht es los. Ich starte in München und fahre mit dem Zug nach Dresden. Nach einigen Bahn-Verspätungen treffe ich doch noch meine Reisebegleitung in Hof. Wir werden die nächsten 6 Tage gemeinsam in der sächsischen Schweiz einen Teil des Malerweges erkunden und mal wieder etwas Freundschafts-Zeit verbringen.
Ganz Fernwander-unerfahren sind wir beide nicht, doch es ist unser erster gemeinsamer Weg IN Deutschland. Es war mein Wunsch, mal nicht ewig weit weg zu fahren oder gar zu fliegen für solche eine Tour, sondern sich die schönen Ecken Deutschlands auf diese Weise anzusehen.
Wir checken zum drölften Mal den Wetterbericht. Wollte ich doch diese Tour unbedingt noch machen und habe meine Freundin überredet mitzukommen, habe ich nun doch etwas Bammel. Es soll kalt werden die nächste Woche - auch bis an die Schneefallgrenze. Hoffentlich war das keine blöde Idee. (Spoiler: war es nicht!! :))
Durch die Stunde Zugverspätung halten wir uns in Dresden nicht mehr auf und es geht sofort weiter in die S-Bahn nach Pirna. Dresden werden wir auf dem Heimweg nochmal etwas mehr Zeit widmen.
Wir haben eine sehr süße Pension in Pirna - direkt an der S-Bahn Station und mit der Option zu Fuß ins Städtchen zu laufen. Das machen wir auch gleich mal - primär zum Abendessen, aber auch um ein bisschen die Umgebung zu erkunden.
Zum Beispiel die Kekserei und auch die süßen Lädchen mit allerlei Figuren im Erzgebirge-Stil. Wie schön!

Wir sind verzaubert von der Stadt aber auch voller Vorfreude auf die nächsten Tage, sodass wir ewig brauchen um zur Abendessensplanung überzugehen. Wir überlegen viel zu lange und müssen einsehen dass vieles schon voll besetzt ist. Schlussendlich landen wir aber bei einem kleinen Restaurant in einer Seitenstraße mit super leckeren Ofenkartoffeln.
Zu Fuß geht es an der Elbe zurück in unser Zimmer in Pirna und wir schlafen unserer ersten Etappe auf dem Malerweg entgegen.
Etappe 1: Stadt Wehlen bis zum Gasthaus Polenztal kurz vor Hohnstein
Nach einem ausgiebigen Frühstück in Pirna geht es für uns als erstes wieder an den Bahnhof. Eine Station müssen wir noch mit der S-Bahn zurücklegen, dann können wir in der Stadt Wehlen starten.
Wir laufen von Bahnhof aus an der Elbe entlang und setzen mit einer sehr urigen Fähre auf die andere Seite der Elbe. Diese Fähren werden wir noch oft hier sehen. Scheinbar sind die an dieser Stelle wohl günstiger (und vielleicht auch flexibler) als Brücken über die Elbe. Auf jeden Fall ist es gang und gäbe mit kleinen Fährschiffchen über den Fluss bugsiert zu werden. Interessanterweise sind hier nämlich auch viele Dörfchen eher nördlich der Elbe, während die Bahnstrecke südlich der Elbe verläuft.

Hier in der Stadt Wehlen, nördlich der Elbe, startet nun also unser Abenteuer. Den Schildern des Malerwegs folgend laufen wir los.

Langsam geht der Weg bergauf durch den Wald und führt uns zum "Steinernen Tisch" – eine Gaststätte die lange verschlossen war, seit kurzem aber wieder geöffnet hat und auch immerhin schon Bockwurst anbietet. „A subber, a Bocki“ - wie ein Mitwanderer neben uns hinausposaunt.

Wir – beide Vegetarier – verzichten auf die "Bocki", machen nur eine kurze Rast mit Wasser und Müsliriegel und weiter geht es in Richtung Bastei. Eine der Sehenswürdigkeiten dieser Tour auf die ich mich schon sehr freue.
Vor der Bastei sehen wir aber erstmal die Schrammsteine, die wie steinerne lange Zähne in den Himmel ragen. Solche Gesteinsformationen kenn ich aus den Alpen bisher nicht und ich kann mich kaum sattsehen. Wie schön sieht das einfach aus. Wie einzigartig.

Dann geht es weiter zur Bastei. Sie ist nicht zu übersehen und obwohl wir im März bei kaltem Wetter nicht unbedingt im großen Touristentrubel landen, sehen wir als erstes das Riesenhotel und verschiedene Touri-Buden vor der Basteibrücke. Als Fernwanderer mit 10-Kilo-Rucksack auf dem Rücken passen wir irgendwie nicht ganz so ins Bild und fühlen uns etwas fehl am Platz.
Trotzdem ist die Brücke wirklich eine tolle Erscheinung. Ich kann durchaus verstehen, dass diese Gegend einst die Maler und Künstler anlockte um sich von dieser einmaligen Landschaft inspirieren zu lassen.

Über die Basteibrücke geht es auf der anderen Seite über endlose Stufen wieder hinunter zum Amselsee. Im März brauchen wir uns zwar weder die Füße kühlen, noch gibt es die im Wanderführer beschriebenen Tretboote - dafür sind wir ganz alleine hier und genießen kurz die Ruhe nach der touristischen Bastei.

Weiter geht es am Amselsee und am Grünbach entlang. Wir sehen ein paar einzelne Wanderer - sonst sind wir alleine unterwegs.
Leider ist der Weg zu den Schwedenlöchern gesperrt. Die hätte ich mir gerne noch angesehen, aber da ist kein Durchkommen. Vielleicht später im Jahr - wir lassen uns den Tag dadurch nicht vermiesen.
Wir finden einen schönen Rastplatz und genießen in der Mittagspause die einzigen Sonnenstrahlen des Tages.

Wir laufen weiter und kommen durch frühlingshafte Wälder und imposante enge Felsspalten. Hier darf der Rucksack auf keinen Fall zu breit gepackt sein - sonst wäre eine von uns sicherlich hier stecken geblieben.

Und während wir so dahinschlurfen und die Landschaft genießen, sehen wir ganz plötzlich und ganz weit unten im Polenztal - unsere Unterkunft für die heutige Nacht. Ganz neben unzähligen tollen Eindrücken, die wir heute gesammelt haben, haben wir einfach mal die erste Etappe gemeistert. Wir sind nicht erfroren - im Gegenteil - und es hat sich noch gar nicht so anstrengend angefühlt wie befürchtet.

Wow, wir springen fast den Berg hinunter und studieren als erstes die Speisekarte. Was für eine Erleichterung - es gibt eine annehmbare vegetarische Auswahl. Das Abendessen ist also gesichert!
Dieses unglaubliche Glücksgefühl, die Unterkunft für die nächste Nacht erreicht und die Tagesetappe geschafft zu haben, ist eines der Dinge die ich so sehr liebe am Fernwandern. Ich fühle eine Erleichterung und Freude zugleich. Das Bett für die nächste Nacht vor Augen, der Check-in geschafft, das Zimmer sieht sauber aus. Für heute sind wir angekommen und können uns in Ruhe auf morgen freuen.
Wir chillen ein bisschen auf unserem Zimmer und genießen eine warme Dusche. Als wir uns doch noch zu einem kleinen Spaziergang an der Polenz aufraffen geraten wir in einen plötzlichen Regenschauer mit dem wir die vorangegangene Dusche leicht hätten ersetzen können.
Wir rennen zurück und kommen klatschnass wieder in unserem Zimmer an. Nun, das ist wohl ein Zeichen und wir machen uns frühzeitig zum Abendessen auf in das Gasthaus im gleichen Gebäude. Nur nicht mehr nach draußen heute.
Etappe 2: Burg Hohnstein bis Altendorf
Am nächsten Morgen die Überraschung: Der Regen von gestern hat sich in Schnee verwandelt! Oh wow! Alles ist gezuckert und sieht wunderschön aus. Gleichzeitig beten wir natürlich auch dass wir warm bleiben und es nirgends zu glatt wird um weiterzulaufen.
Nach einem herrlichen Frühstück inklusive heißem Tee für unsere Thermoskannen geht es für uns erstmal an den Anstieg zur Burg Hohenstein. Den haben wir uns bei der gestrigen Etappe noch gespart und unten im Tal übernachtet. Es geht steil hinauf und anschließend locker auf einem breiten Weg durch den verschneiten Wald. Winterlich kalt und irgendwie magisch.

Unsere einzige offene Einkehrmöglichkeit für heute, die "Brand-Baude", erreichen wir leider viel zu früh für ein Mittagessen. Die tolle Aussicht ins Tal genießen wir trotzdem und außerdem einen heißen Tee um uns nochmal aufzuwärmen.
Später für die Mittagspause finden wir noch etliche wundervolle Aussichtsplätze (siehe Foto). Leider war das Plätzchen aber für den heutigen Tag etwas zu windig. Ein Nachteil wenn man den Malerweg im März laufen muss. Allerdings hätten wir vermutlich später im Jahr nicht so viel Ruhe gehabt. Wir träumen uns die Sonne hin, laufen aber erstmal weiter.

Wir werden heute noch durch ein Örtchen laufen mit dem Namen "Kohlmühle". Dort planen wir eine Mittagspause ein - auch mit der Hoffnung vielleicht etwas unsere Vorräte auffüllen zu können. In einem Ort mit Bahnhof sollte es doch auch eine Einkaufsmöglichkeit geben, oder?
Das spannende auf so einer Wanderung ist natürlich auch, dass wir nie so genau wissen was uns erwartet. Wir erreichen den Ort "Kohlmühle" mit dem stillgelegten Linoleumwerk. Ein imposantes Gebäude, das fast etwas aussieht wie ein Schloss erhebt sich vor dem Gebirge im Hintergrund. Das Örtchen um uns herum scheint allerdings genauso wie die Fabrik - stillgelegt. Kein Mensch zu sehen. Keine Einkaufsmöglichkeiten, nicht einmal ein Zug ist am Bahnhof zu sehen.
Wir nutzen ein paar Sonnenstrahlen und vertilgen unsere letzten Vorräte zum Mittagessen. Bald wird es allerdings zu windig und wir schlurfen weiter.
Nach einem gemütlichen Spaziergang an der Bahnlinie entlang (inklusive ein bisschen übertriebenes Foto-Posen am Bahnübergang) erreichen wir Altdorf und das Gasthaus "Heiterer Blick". Dort angekommen erwartet uns leider kein Heiterer Blick sondern die Nachricht: "Heute gibt es kein Abendessen vor Ort". Wir müssen mit dem Bus nach Bad Schandau fahren und die letzte Verbindung zurück geht um 18:34 Uhr.
Ein kurzer Blick auf den Fahrplan inklusive Rückrechnung wieviel Zeit wir haben zeigt: Ok, jeder bekommt 3 Minuten zu duschen und los gehts wieder in Richtung Bushaltestelle. Nichts mit gechilltem Ankommen heute.
Egal, wir wollen etwas essen und unsere Vorräte auffüllen. Also sprinten wir in die Dusche, richten in Windeseile alles zusammen, was wir brauchen und suchen die Bushaltestelle.
Etwas abgekämpft sitzen wir im Bus, aber Bad Schandau entschädigt uns für den ungeplanten Sprint! Direkt an der Elbe hält der Bus und wir sind direkt in einer süßen Innenstadt.
Wir finden einen Biomarkt um unsere Vorräte aufzustocken und ein Café die einen Snack anbieten. Es gibt Kartoffelsuppe und eine sonnige Aussicht auf den Bad Schandauer Marktplatz.
Gesättigt und mit Proviant für die nächsten Tage sowie einem ordentlichen Abendsnack bewaffnet geht es für uns mit dem Abendbus wieder zurück in unser Zimmer.
Wir lassen den Abend ausklingen mit Mädelsgesprächen und einer Runde Stadt-Land-Fluss. Meine Freundin schlägt mich jedes Mal und es entbrennen Diskussionen welche Gewässer und Berufe zählen und welche nicht.
Etappe 3: Altendorf bis zum Lichtenhainer Wasserfall
Frühstück wird zum Glück wieder angeboten und wir füllen wie jeden Morgen unsere Thermoskannen mit heißem Tee auf für den Tag.
Diese Etappe wird einfach malerisch auf dem Malerweg. Achtung Wortwitz. Haha.
Über viele Leitern geht es hinauf auf die Schrammsteinfelsen.

Der Schnee macht die Leitern rutschig und man muss sehr aufpassen um ohne Blessuren oben anzukommen. Außerdem schmerzen langsam die Beine vom vielen Treppensteigen Die Aussicht von oben entschädigt aber für alles. Wir laufen noch ein Stück den Weg entlang, da tut sich wie aus dem nichts auf einmal eine Aussicht auf. Die "Breite Kluft Aussicht" gibt einen weiten Blick frei ins Elbtal, den wir erstmal völlig überwältigt genießen.

Wir laufen weiter an den gewaltigen Felsformationen vorbei, den Affensteinen, und freuen uns schon auf die heutige Ankunft am Lichtenhainer Wasserfall. Heute zieht es sich ein bisschen und wir ersehnen ein gemütliches Bett und ein reichhaltiges Abendessen. Füße hochlegen. Chillen. Es ist dieser eine Tag oder Moment, der wohl bei jeder Fernwanderung einmal hochkommt, an dem man sich fragt "Warum tue ich das?".
Wir kommen an eine Kreuzung. Überlegen kurz. Wir müssten eigentlich fast da sein. "Links runter sieht besser aus", entscheiden wir und nehmen den Weg hinunter in den Wald. Wir quatschen und laufen und merken nach ca. 40 Minuten: Mist! Das war der falsche Weg. Die Energie ist im Keller. "Wann sind wir endlich daaaaa?". Wir brauchen unbedingt einen Motivationsschub. Ok. Kurze Pause. Nüsse und Energieriegel. Etwas Tee. Wir machen Rast bis uns wieder kalt ist und laufen weiter. Den Weg zurück. Bis zur letzten Kreuzung und finden nun den richtigen Pfad. Das Wetter meint es nochmal gut mit uns und nach den letzten 1 1/2 Schneetagen sehen wir tatsächlich nochmal die Sonne. Wir rätseln. Eigentlich müssten wir bald im Tal sein. Wer sieht wohl zuerst den Wasserfall oder die Kirnitzschtalbahn, auf die wir direkt am Hostel treffen sollten?

Der Weg führt uns direkt zu der urigen kleinen Straßenbahn im Kirnitzschtal, die leider momentan noch durch eine Baustelle lahmgelegt ist. Wir folgen den Schienen und sind wenig später an unserem heutigen Etappenziel. Ein - teils noch in der Renovierung - frisch renoviertes Hostel mit imposanter Dusche - im Hintergrund die Tapete mit der uns nun bestens betrauten Landschaft. Wie schön!

Ein Traum! Wir nutzen die schöne Dusche und lassen uns auf unser Bett fallen. Was für ein gemütliches Zimmer. Was für ein schönes Hostel. Wir erkunden etwas die Umgebung und quatschen mit unseren Mitwanderern. Trotz der frühen Zeit im Jahr haben wir immer mal wieder Wanderer getroffen, die teilweise die gleiche Strecke zurücklegen wie wir. Eine nette Wanderin empfiehlt uns dringend morgen auf jeden Fall noch den Kuhstall und die Himmelsleiter zu besuchen. Wir planen noch etwas und beratschlagen den morgigen Tag bis wir beschließen insgesamt die Strecke etwas abzukürzen und statt über die Räumichtmühle direkt an der Kirnitzsch zu laufen. Später wird uns das mehr Zeit in Schmilka schaffen und eine entspanntere Fahrt zurück nach Dresden.

Wären wir ein paar Jahrzehnte früher dran gewesen, hätten wir bis zum Kuhstall auch mit der Pferdetaxe fahren können. Morgen müssen wir aber wohl zu Fuß weiter.

Etappe 4: Lichtenhainer Wasserfall bis Schmilka
Wir frühstücken zusammen mit den Bauarbeitern der Hostel-Baustelle und starten in die letzte Etappe unseres Urlaubs.
Wie uns gestern empfohlen wurde, starten wir mit dem Kuhstall. Ein imposantes Felsentor im Elbsandsteingebirge von wo aus die scheinbar endlose Himmelsleiter emporgeht.
Auch hier empfehlen sich schmale Rucksäcke und die Jacken bitte eher oben auf den Rucksack packen und nicht - wie ich das oft mache - rechts und links dranbinden. Es könnten sonst Jacken(-teile) an der Felswand zurückbleiben.

Oben genießen wir die Aussicht und machen uns weiter in Richtung Schmilka - das Ziel des heutigen Tages.
Da einige Unterkünfte auf dieser Strecke noch geschlossen waren und wir daher unsere 4. Etappe etwas verlängern mussten, haben wir den heutigen Tag gestern noch etwas umgeplant. Wir starten mit einem etwas abenteuerlichen Abstieg vom Höhenweg, welcher damit endet, dass wir einen kleinen Felsvorsprung hinuntersteigen müssen um zur Kirnitzsch zu gelangen.
Eine von uns klettert vor, die Rucksäcke werden nachgereicht, die Zweite kommt anschließend den Felsblock heruntergeklettert. Die Rucksäcke sind dreckig, aber wir sind heil unten. Gott sei Dank.
Doch alleine für die Natur die wir auf diesem Weg sehen konnten, hat sich der Umweg gelohnt. Kunterbunte Pilze, die einfach so an Baumstümpfen wachsen. Sie sehen äußerst giftig aus aber auch super interessant.

Wir finden unsere Abkürzung an der Kirnitzsch und sind bald wieder auf dem richtigen Weg.
Das Gasthaus "altes Zeughaus" hat leider noch geschlossen und wir suchen am Gasthaus und den umliegenden Geräteschuppen ein schönes Plätzchen für eine Rast. Wir stärken uns und machen uns dann direkt an den Aufstieg auf den großen Winterberg. Wahnsinn! Bisher waren die starken Aufstiege auf dieser Tour meist mit Leitern versehen. Die lassen zwar auch die Beine spüren, sind aber auch schnell erklommen. Der Aufstieg auf den großen Winterberg ist langsam und stetig und lässt uns wieder eher in ein Bergtouren-Feeling kommen.
Auf dem Weg nach oben sehen wir noch die Auswirkungen der letztjährigen Waldbrände in dieser Gegend

Wir steigen weiter bergauf und sehen schon bald das geschlossene Hotel, welches oben am großen Winterberg steht. Seit 2016 herrscht hier kein Hotelbetrieb mehr, aber wir sehen den Imbissstand, welcher an Sommertagen die hungrigen Wanderer mit Essen versorgt.

Wir genießen die Ruhe dort oben und machen uns anschließend an den Abstieg nach Schmilka.
Dieses schöne Örtchen führt den Malerweg hinaus aus dem Nationalpark Sächsische Schweiz und wieder auf die andere Seite der Elbe. Für uns ist unser Urlaub hier zu Ende und wir genießen Schmilka in vollen Zügen. Ein Imbissstand in der Mitte des Ortes hat offen und wirbt mit vegetarischem Zwiebelkuchen. Wir lassen uns das nicht entgehen, nehmen jeder ein Stück und genießen das leckere Stück im zugehörigen Wintergarten. Die großen Scheiben lassen die Sonne herein, lassen den Wind aber draußen. Was für ein schöner Abschluss dieser Etappe.
Die Stadt Schmilka nennt sich selbst "Bio-Refugium" - und das ist definitiv nicht gelogen! Für uns Vegetarier ist das hier ein Paradies! Nach dem Zwiebelkuchen müssen wir auch unbedingt noch die vegane Karte des Bio-Restaurant Stand-Gut testen. Wir lassen uns durch das Städtchen treiben, essen zu Abend und lassen uns mit der urigen Fähre auf die andere Seite der Elbe shippern um mit der S-Bahn wieder zurück nach Dresden zu gelangen.
Zur Dämmerung erreichen wir den Dresdner Hauptbahnhof und sind mit einem Mal wieder mitten im Getümmel der Großstadt. Nach solch einer Wanderung empfinde ich diesen Schritt immer als besonders überfordernd. Auf einmal ist alles wieder laut, hektisch, schnell. Was vorher noch mit Ruhe und viel Smalltalk ging, passiert hier oft in einer Geschwindigkeit an die ich mich erstmal wieder gewöhnen muss.
Wir finden unser Hostel in Bahnhofsnähe und können kaum glauben, dass wir letzte Nacht noch ein Riesen-Zimmer mit großer Dusche hatten, während wir jetzt in einem Mini-Zimmer stehen und die Teenie-Schulklasse auf dem Gang in voller Lautstärke hören können.
Wir lassen uns die Laune nicht verderben und meine Reisepartnerin plant ganz fix einen kleinen Fußmarsch aka Stadtrundgang durch Dresden um zumindest die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten dieser tollen Stadt mal von außen besichtigen zu können. Wir raffen unsere müden Glieder auf und machen die 38000 Schritte für den heutigen Tag voll.
Die Semperoper und auch die beleuchtete Frauenkirche sehen wir also doch noch.
Abreise
Leider ist die Kirche weder abends noch am nächsten Morgen geöffnet. Wir müssen uns daher leider mit der Außenbesichtigung begnügen. Bei einem kurzen Stadtbummel decken wir uns mit Proviant ein und machen uns auf die 6-stündige Zugfahrt nach Hause. Bis Nürnberg fahren wir noch gemeinsam, danach trennen sich unsere Wege. Es war mir ein Fest und trotz der frühen Jahreszeit (oder gerade auch deswegen) wirklich eine tolle Tour. Und auch wenn ich denke, dass wir die schönsten Etappen des Malerweges gesehen haben, so bin ich allzeit bereit diesen schönen Fernwanderweg nochmal auf der anderen Elbseite zu Ende zu laufen. Ich bin gespannt wann wir das in Angriff nehmen.
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